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Das Hepatits C Virus (HCV) wird durch Blut übertragen, vor allem beim Drogenmissbrauch, durch gemeinsames Nutzen von Spritzbesteck. Selten wird HCV auch beim Geschlechtsverkehr übertragen. In 95% der Fälle ist eine Heilung möglich und es gibt zurzeit noch keine Impfung.
War man einmal mit HCV infiziert ist jeder Zeit eine Neuinfektion möglich. Zwischen einer Infektion und den Symptomen können 3 Wochen bis 6 Monate liegen. Hierbei leidet der Patient an grippeähnlichen Symptomen und oftmals einer Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Eine chronische Infektion geht mit Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Oberbauchschmerzen einher.
Obwohl die Heilungschancen von Hepatits C hoch sind besteht auch nach Heilung Studien zufolge ein erhöhtes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.
Das Risiko nach einer HCV Heilung an Lungenkrebs zu erkranken ist vor allem unter denjenigen groß, die zuvor eine Leberzirrhose diagnostiziert bekommen haben oder an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt sind. Bei rauchenden Männern besteht ebenfalls ein höheres Risiko.
Patienten ohne Leberzirrhose, aber mit Bluthochdruck oder Diabetes haben ein 1,5 mal erhöhtes Risiko. Bei einer Leberzirrhose steigt das Risiko mit der Dauer der Erkrankung und der Anwesenheit von Varizen.
In einer Studie wurden 93 Patienten betrachtet. Bei einer Erhöhung des Bilirubin-, Albumin- und des FIB-4 -Wertes (dies sind verschiedene Laborwerte, die die Leberfunktion beschreiben) steigt das Risiko Lungenkrebs zu bekommen signifikant an.
Eine früh erkannte Hepatits C Erkrankung hat sehr gute Heilungschancen und es steht zur Debatte, ob alle Personen ab 18 Jahren, auch ohne Symptome, getestet werden sollten, um einem chronischen Verlauf und darauffolgenden Fibrose oder Leberkrebs entgegenzuwirken. (Kramer, PhD am Baylor College of Medicine)
Quelle: Hepatitis C: Übertragung, Symptome, Schutz, Therapie (aidshilfe.de) (Stand: 29.09.2022); www.medscape.com Artikel: ‚Certain Patiens with cured Hepatits C Virus Infectiom Still Face Risks for Hepatocellular Carcinoma‘ (Stand: 29.09.2022)
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Mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (kurz VOASG) wurde der Grundstein für flächendeckende pharmazeutische Dienstleistungen auf Krankenkassenkosten gelegt. Das Ergebnis ist ein Katalog von fünf Gesundheitsdienstleistungen, die nun für Anspruchsberechtigte von den Kassen bezahlt werden. Sie wurden zur Verbesserung von Sicherheit und Wirksamkeit komplizierter Arzneimitteltherapien eingeführt.
Folgende Dienstleistungen können wir Ihnen anbieten:
1. Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck
2. Erweiterte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung mit Üben der Inhalationstechnik
3. Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation (mindestens fünf systemisch wirkende Arzneimittel als Dauermedikation)
4. Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantationen
5. Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie
Bei Fragen zu den kostenlosen pharmazeutischen Dienstleistungen sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!
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Aktuell erfolgt die HIV-Therapie in den meisten Fällen durch die tägliche orale Einnahme von Tabletten, wobei die Therapietreue eine wichtige Rolle spielt und das Vergessen der Tabletteneinnahme möglichst verhindert werden sollte, um einer Resistenzbildung der eingesetzten Wirkstoffe entgegenzuwirken.
Mit den Injektionen Vocabria® (Wirkstoff Cabotegravir) und Rekambys® (Wirkstoff Rilpivirin), die 2021 auf den Markt gekommen sind und die beide in der Regel in einem 2-Monats-Rhythmus gespritzt werden, konnte bereits einigen Patienten im Hinblick auf die HIV-Therapie das Leben vereinfacht werden.
Der neue Wirkstoff Lenacapavir ist ein antiretroviraler Wirkstoff, der als sogenannter Kapsid-Inhibitor fungiert und nach seiner Zulassung das erste Mittel seiner Art auf dem Markt wäre. Dieser soll über die Firma Gilead unter dem Handelsnamen Sunlenca® vertrieben werden. Das „Innovative“ und Besondere an dem Wirkstoff ist seine lange Wirkdauer. Nach einer oralen Einleitungsphase von zwei Wochen würde die tägliche Tabletteneinnahme durch Injektionen ersetzt werden, die in einem Abstand von 6 Monaten verabreicht werden würden. Vor allem Patienten, denen mit ihrer aktuellen Therapie nicht mehr ausreichend geholfen werden kann, würden von dieser neuen Therapie-Option profitieren.
Die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) hat für Lenacapavir eine Zulassungsempfehlung ausgesprochen, jedoch steht noch die Erteilung der eigentlichen Zulassung der Europäischen Kommission aus.
Quelle: https://www.apotheke-adholc.de/nachrichten/details/markt/lenacapavir-neues-langwirksames-hiv-mittel-kommt/