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In Flughäfen kommen jeden Tag Menschen aus allen Ländern und Kontinenten direkt oder indirekt miteinander in Kontakt. Keime mit mehrfachen Antibiotika-Resistenzen werden so global verteilt.
Forscher fanden auf Türklinken von Toilettenkabinen in Flughäfen sowohl Haut, als auch Darmkeime aus der ganzen Welt. In einer Studie wurden z.B. am Flughafen Paris multiresistente Bakterienstämme gefunden, die bisher nur in Indien bekannt sind. Besonders gefährlich sind solche Keime für immungeschwächte Menschen, bei denen schwere Infektionen hervorgerufen werden können.
Die Wissenschaftler raten besonders auf Reisen auf die Hygiene nach dem Toilettenbesuch zu achten. „Extreme Maßnahmen“, wie z.B. die Türklinke nur mit einem Stück Toilettenpapier anzufassen, die im täglichen Leben weniger sinnvoll sind, in Flughäfen durchaus ratsam.
Für den Umgang mit Alltagskeimen genügen simple Mittel aus. „Händewaschen ist die Hygienemaßnahme Nummer eins“, rät Wolfgang Dott, Professor für Hygiene und Umweltmedizin an der RWTH Aachen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 3734; 161 JG; 49. Ausgabe vom 8.12.2016
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Mit Zepatier™ von MSD gibt es ein neues Kombinationsarzneimittel, welches bei einmal täglicher Gabe und einer Therapiedauer von 12 Wochen bei den Genotypen eins und vier hochwirksam ist. Dieses enthält den NS5A-Inhibitor Elbasvir und den NS3/4A-Protease Inhibitor Grazoprevir. Beide greifen in den Replikationsmechanismus des Virus ein, wodurch dieses in essentiellen Funktionen gestört wird.
Die Erfolgsquote liegt bei 95%. Außerdem kann Zepatier™ auch bei schlechter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) eingesetzt werden. Zwar ist es nur gegen zwei Genotypen wirksam, doch Genotyp eins ist in Deutschland mit ca. 78% am häufigsten vertreten. Somit stellt es eine Alternative gegenüber dem teureren Harvoni® (wirksam bei den Genotypen eins bis sechs) dar.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung: Neue Fixkombi für Genotyp 1 und 4 (Ausgabe 36/2016), Onvista: Europäische Kommission erteilt MSD Marktzulassung für Zepatier™ zur Behandlung von chronischer Hepatitis-C-Infektion
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Arzneimittel haben nach ihrer Zulassung für eine bestimmte Zeit einen Schutz: nur der Inhaber des Patentrechtes darf die Substanz herstellen und vermarkten – eine Art Monopol, mit dem der „Erfinder“ geschützt werden soll. Nach Ablauf des Patentschutzes (in der EU bei Medikamenten in der Regel 15 Jahre nach Erstzulassung) darf der Wirkstoff auch von anderen Unternehmen hergestellt werden.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA (European Medicines Agency) hat Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil Zentiva als Generikum für Truvada®, das seit dem 21. Februar 2005 auf dem Markt ist, zur Zulassung empfohlen. Da in Studien die Bioäquivalenz des Arzneimittels von Zentiva zum originalen Truvada® belegt werden konnte, steht einer Zulassung aller Voraussicht nach nichts mehr im Wege. Die Markteinführung wird im ersten / zweiten Quartal 2017 erwartet.
In der HIV-Therapie sind derzeit für folgende Originalpräparate Generika verfügbar: Retrovir® (Zidovudin), Combivir® (Lamivudin/Zidovudin), Viramune® (Nevirapin), Kivexa® (Abacavir/Lamivudin), Epivir® (Lamivudin).
Quelle: Pressemitteilung der EMA; magazin.hiv/Deutsche AIDS-Hilfe