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In der DISCOVER-Studie, durchgeführt durch den Hersteller Gilead, soll sich zeigen, ob der Truvada®-Nachfolger Descovy® ebenso gut zur PrEP geeignet ist wie Truvada® selbst. An der Studie können 5000 HIV-negative Männer und Transsexuelle ab 18 Jahren teilnehmen, die Sex mit Männern haben und dabei häufig HIV-Risiken eingehen. In Deutschland gibt es vier Studienzentren in Berlin, München und Frankfurt.
Bisher sind erst 3000 Plätze belegt. Die Studienteilnehmer bekommen über mindestens 48 Wochen Medikamente. Sie erfahren aber erst zum Schluss, ob sie das zur HIV-PrEP zugelassene Truvada® oder Descovy® bekommen haben.
Während der Studie werden den Teilnehmern die Medikamente kostenfrei zur Verfügung gestellt inklusive der Laboruntersuchungen. Truvada® ist seit Sommer 2016 in der EU zur Prophylaxe zugelassen und seit Oktober nun mehr auch in Deutschland als PrEP verordnungsfähig. Die Kosten werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen.
Quelle: Magazin.hiv: „Pillen zum Schutz vor HIV“- DISCOVER-Studie jetzt auch in Deutschland
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Endgültige Heilung von HIV blieb bislang aus, da das HI-Virus sich in ruhenden Immunzellen (CD4-T-Zellen) versteckt. Dadurch wird das Virus nicht vom eigenen Immunsystem gefunden und bleibt unentdeckt. So gelingt es dem Virus jahrelang zu überleben und kann somit jederzeit wieder angreifen.
Eine Arbeitsgruppe der Université de Montpellier hat nun das Versteck enttarnt: ruhende T-Helferzellen, die das Protein CD32a auf ihrer Oberfläche besitzen sind insgeheim mit dem Virus identifiziert, alle anderen nicht. Mit Hilfe von Antikörpern gegen das Oberflächenprotein wurden gezielt die infizierten T-Helferzellen aus dem Blut von Menschen filtriert, deren Infektion durch Medikamente fast komplett unterdrückt ist. Dies war bislang nicht möglich.
Sollte sich die Entdeckung der Forscher bestätigen, könnten gezielt Wirkstoffe entwickelt werden, denen das identifizierte Oberflächenprotein als Target dient. So könnte das Virus in seinem Rückzugsort vernichtet werden. Es ist zu hoffen, dass dies das einzige Versteck des Virus ist.
Selbst wenn ein HIV-Patient erfolgreich therapiert wurde, verbleibt im Körper Viruserbgut zurück. Wissenschaftler der University of Pittsburgh haben nun einen Test entwickelt, der die Reste des Viruserbguts noch schneller, einfacher und kostengünstiger aufspürt.
Der Vorteil des neuen Tests ist, dass dieser nur intaktes Viruserbgut aufspürt, welches dem Körper ernsthaft schädigen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass für diesen Test weniger Blut des Patienten benötigt wird und die Testergebnisse innerhalb einer Woche vorliegen. Außerdem soll der Test eine Aussage über die Größe des verbliebenen Virusreservoirs machen. So könnte zukünftig besser beurteilt werden, ob ein Patient geheilt ist.
Quelle: www.spektrum.de, „Geheimes HIV-Versteck enttarnt“ , 17.03.2017 | www.spektrum.de, „Neuer HIV-Test spürt versteckte Viren noch besser auf“, 30.05.2017
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Unter dem Begriff Adhärenz (engl. Adherence = Befolgen, Einhalten) versteht man in der Medizin das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen dem Verhalten des Patienten bezüglich seiner Medikamenteneinnahme und der mit dem Arzt oder Apotheker vereinbarten Empfehlung.
Bei der HIV-Therapie ist die Adhärenz des Patienten besonders wichtig, um die Viruslast langfristig gering zu halten und Resistenzen zu vermeiden.
Folgendes konnte in einer Studie gezeigt werden: Für HIV-Patienten, die in den ersten vier Monaten der antiretroviralen Therapie adhärent waren, d.h. ihre Tabletten gemäß den Vorgaben des Arztes einnahmen, ist die Wahrscheinlichkeit nach zwölf Jahren eine Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze aufzuweisen höher als bei nicht adhärenten Patienten.
Genauer gesagt ist die Wahrscheinlichkeit für eine Virusunterdrückung nach 12 Jahren bei hoher (Einnahme 100% aller Tabletten) bis mittlerer (99,9-80% der vorgeschriebenen Einnahmen) Adhärenz zwei- bis dreimal so hoch als bei einer niedrigen Adhärenz (weniger als 80% der vorgeschriebenen Einnahmen).
Tipps und Tricks können Patienten helfen an ihre Arzneimitteleinnahme zu denken. Es kann hilfreich sein die Einnahme mit einer täglichen Routinehandlung
(z.B. Frühstück, Zähneputzen) zu verbinden. Außerdem kann das Stellen eines Weckers oder die Verwendung einer App an die Tabletteneinnahme erinnern. Anderen Patienten hilft es wiederum die Tabletten in einem Tabletten-Dispenser vorzubereiten.
Die Individual-Verblisterung Ihrer Medikamente ist ein Service der Birken-Apotheke und eine hervorragende Optionen eine hohe Adhärenz zusammen mit bestmöglichster pharmazeutischer Betreuung zu verwirklichen. Bei Interesse oder für weitere Informationen sprechen Sie uns gerne an.
Jeder Patient muss für sich seinen eigenen Weg finden, um die tägliche Einnahme der Tabletten nicht zu versäumen.
Quelle : www.hivandmore.de/aktuell/2017-03/fruehe- adhaerenz-beguenstigt-langzeitverlauf.shtml (am)