Endgültige Heilung von HIV blieb bislang aus, da das HI-Virus sich in ruhenden Immunzellen (CD4-T-Zellen) versteckt. Dadurch wird das Virus nicht vom eigenen Immunsystem gefunden und bleibt unentdeckt. So gelingt es dem Virus jahrelang zu überleben und kann somit jederzeit wieder angreifen.
Eine Arbeitsgruppe der Université de Montpellier hat nun das Versteck enttarnt: ruhende T-Helferzellen, die das Protein CD32a auf ihrer Oberfläche besitzen sind insgeheim mit dem Virus identifiziert, alle anderen nicht. Mit Hilfe von Antikörpern gegen das Oberflächenprotein wurden gezielt die infizierten T-Helferzellen aus dem Blut von Menschen filtriert, deren Infektion durch Medikamente fast komplett unterdrückt ist. Dies war bislang nicht möglich.
Sollte sich die Entdeckung der Forscher bestätigen, könnten gezielt Wirkstoffe entwickelt werden, denen das identifizierte Oberflächenprotein als Target dient. So könnte das Virus in seinem Rückzugsort vernichtet werden. Es ist zu hoffen, dass dies das einzige Versteck des Virus ist.
Selbst wenn ein HIV-Patient erfolgreich therapiert wurde, verbleibt im Körper Viruserbgut zurück. Wissenschaftler der University of Pittsburgh haben nun einen Test entwickelt, der die Reste des Viruserbguts noch schneller, einfacher und kostengünstiger aufspürt.
Der Vorteil des neuen Tests ist, dass dieser nur intaktes Viruserbgut aufspürt, welches dem Körper ernsthaft schädigen kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass für diesen Test weniger Blut des Patienten benötigt wird und die Testergebnisse innerhalb einer Woche vorliegen. Außerdem soll der Test eine Aussage über die Größe des verbliebenen Virusreservoirs machen. So könnte zukünftig besser beurteilt werden, ob ein Patient geheilt ist.
Quelle: www.spektrum.de, „Geheimes HIV-Versteck enttarnt“ , 17.03.2017 | www.spektrum.de, „Neuer HIV-Test spürt versteckte Viren noch besser auf“, 30.05.2017
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