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Die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) ist eine effektive Methode zur Prävention von HIV. Aufgrund des hohen Preises erreichte die HIV-Prophylaxe leider nicht alle, die davon profitieren könnten. Seit dem 1. September 2019 wurde die PrEP für Patienten mit HIV-Risiko zur Kassenleistung. Das Institut für HIV-Forschung in Bonn veröffentlichte kürzlich eine Studie über Personen die PrEP einnehmen. Es wurden Daten über Verschreibungen, Sexualverhalten, Häufigkeit von anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) sowie Drogen- und Alkoholgebrauch gesammelt.
Seitdem die Kölsche Blister GmbH zusammen mit unseren DAH2KA Apotheken (Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV und Hepatitis kompetenter Apotheken) eine Möglichkeit eröffnet haben, die PrEP für einen um das 16-fache günstigeren Preis anzubieten, verdoppelten sich die Verschreibungen bereits im ersten Monat.
Im Durchschnitt kristallisierte sich der durchschnittliche PrEP-Patient wie folgt heraus: männlich, homosexuell, meist mit Hochschulabschluss und im mittleren Alter von 38 Jahren.
Die meisten Personen gaben an PrEP einzunehmen, um sich vor einer möglichen HIV-Infektion durch Analverkehr ohne Kondom zu schützen, zum zusätzlichen Schutz im Fall eines Kondomriss oder Nicht-Vorhandensein eines Kondoms. Wobei 78% ihr eigenes Risiko sich mit HIV zu infizieren als eher gering bis mittel einstuften.
Im Widerspruch dazu stehen allerdings die hohen Angaben in der Vergangenheit öfters eine STI gehabt zu haben. Lediglich 18 % gaben an, aufgrund der Lebensweise ein hohes Infektionsrisiko zu haben. Die PrEP für einen erschwinglicheren Preis anbieten zu können, öffnete die Tore zur breiteren Versorgung von Risikopersonen.
Seit dem 1. September 2019 gilt die PrEP endlich als Kassenleistung. Die Prophylaxe gilt aktuell zusammen mit dem Kondom als sicherster Schutz vor einer Infektion mit HIV für Risikopersonen.
Quelle: www.liebertpub.com/doi/10.1089/AID.2019.0237Rapid Uptake of Pre-Exposure Prophylaxis (PrEP) after significant Price Reduction in Germany Highlights Importance of PrEP Accessibility - Mr. Patryk Mysior et.
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Die Corona-Epidemie hat zu einem großen Rückgang der optimalen Versorgung mit HIV-Medikamenten geführt. Die diesjährige AIDS-Konferenz „AIDS2020: virtual“ weist darauf hin, dass nicht nur die ursprünglichen Ziele für das Jahr 2020 verfehlt worden sind, sondern auch die Erfolge der letzten 10 Jahre gefährdet zu sein scheinen. Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH) erinnert hierbei daran, dass „HIV heute eigentlich beherrschbar“ sei und dass vor allem dort die Infektionszahlen wieder steigen und Menschen an AIDS sterben, wo nicht genug getan wird.
Deutschland hat seine Zahlungen an UNAIDS auf 25 Millionen Euro verfünffacht. Dennoch ist es notwendig, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria zu erhöhen. Dieser trägt weltweit die Finanazierung konkreter Maßnahmen. Ihm zufolge sei die Corona-Pandemie ein zusätzlicher Faktor, welcher zu einer Vernachlässigung und vor allem Unterfinanzierung der AIDS-Bekämpfung geführt habe und weiterhin führe. Daher sollte Deutschland auch beim Globalen Fonds aufstocken, erklärt DAH-Vorstand Sven Warminsky
Zusätzlich kommt es zu einer Gefährdung der Versorgung mit Medikamenten durch Produktionsengpässe, unterbrochene Lieferketten oder durch die derzeitige Überlastung der Gesundheitssysteme. Laut WHO drohen in 73 Ländern zurzeit HIV-Medikamente knapp zu werden. Die Aidshilfe merkt hierbei an: „Bei mehr als acht Millionen Menschen, rund einem Drittel derjenigen, die weltweit eine HIV-Therapie erhalten, ist die Versorgung mit den lebensrettenden Medikamenten bereits unterbrochen oder akut gefährdet.“
Abgesehen davon sind die Ziele auch schon ohne Corona verfehlt worden: noch immer haben weltweit knapp 13 Millionen Menschen mit HIV weltweit keinen Zugang zu einer Therapie und 1,7 Millionen Menschen haben sich neuinfiziert. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen dreimal so hoch wie angestrebt.
Neben der Unterfinanzierung sei auch weiterhin Diskriminierung einer der Gründe für die Vernachlässigung, Marginalisierung und Verfolgung stark betroffener Gruppen, so Warminsky. Es hat sich gezeigt, dass die Rate an Infektionen, Erkrankungen und Todesfällen vor allem bei betroffenen Gruppen stark zurück geht, bei denen eine gute Versorgung gewährleistet ist und weniger Diskriminierung erfahren wird.
Quelle: aidshilfe.de - „Corona-Epidemie wirft Maßnahmen gegen HIV/Aids zurück – Deutschland kann mehr beitragen“
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Die antiretrovirale HIV-Therapie kann zu einer Erhöhung des LDL-Cholesterols führen und zudem die Zusammensetzung der Lipoproteine verändern. Der Arzneistoff Evolocumab hat nun in einer aktuellen Studie den LDL-Chloesterolwert bei einer Probandengruppe von HIV-infizierten Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten und/oder anderen Fettstoffwechselstörungen deutlich gesenkt.
Bei Evolucumab handelt es sich um einen Antikörper, der ein spezielles Protein namens PCSK9 abfängt. Dieses Protein bindet unter physiologischen Bedingungen an die LDL-Rezeptoren auf den Leberzellen, welche für die Aufnahme und den anschließenden Umbau von LDL zu Cholesterin zuständig sind. Der Rezeptor wird in Folge der Bindung an PCSK9 abgebaut und LDL kann nicht in die Zelle aufgenommen werden. Durch die Blockade von PCSK9 mit dem Antikörper Evolucumab, erhöht sich die Zahl der Rezeptoren.
Dem Hersteller Amgen, des PCSK9-Antikörpers Evolucumab zufolge, wurden die Ergebnisse der Studie, die an 467 Erwachsenen Erwachsenen Patienten mit bekannter HIV-Infektion durchgeführt würde, veröffentlicht. Die Patienten wurden im Hintergrund weiterhin mit der maximal tolerierbaren Statin Dosis behandelt und auch Patienten mit Statin-Intoleranz wurden mit eingeschlossen.
Unter den Placebo Behandelten ist der LDL-Cholesterol Wert erwartungsgemäß fast konstant geblieben, während er in der Evolucumab-Gruppe deutlich gesunken ist. Bei 71,9 % der Patienten in der Evolucumab-Gruppe sank der LDL-Wert um mindestens 50 % gegenüber dem Ausgangswert. Bei 65,4 % der Patienten konnte ein LDL-Cholesterol Wert kleiner als 70 mg/dl erreicht werden.
Neue Ergebnisse bezüglich der Sicherheit, wurden in der Studie nicht veröffentlicht. Evolocumab ist als Fertigarzneimittel in Deutschland zugelassen und verfügbar. Es wird mittels Pen unter die Haut gespritzt.
Quelle: https://www.aidshilfe.de/meldung/londoner-patient-hiv-heilung