Da 70% der Neuinfektionen innerhalb bestimmter Schlüsselpopulationen auftreten, richten sich die neu beschlossenen Guidelines der WHO an folgende Gruppen:
- Männer, die Sex mit Männern haben
- Trans und genderdiverse Menschen
- Sexarbeiter
- Menschen, die Drogen injizieren
- Menschen im Gefängnis oder anderen geschlossenen Einrichtungen
Das aktuell gesetzte Ziel für die Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose, Malaria, vernachlässigten tropischen Krankheiten sowie durch Wasser übertragene Krankheiten (wie bspw. Cholera, Dengue-Fieber und Amöbenruhr) soll für 2030 gesetzt werden.  

Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
1) Verhaltensweisen/Präventive Maßnahmen:
    a) Verwenden von Kondomen und Gleitgel
    b) Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) für HIV sowie post-Expositions-Prophylaxe (PEP) für HIV und sexuell übertragbare Krankheiten (STIs)
    c) Hepatitis B Impfung

2) Diagnose durch einfacheren Zugang zu:
    a) HIV Testservice
    b) Testservice von STIs
    c) Testservice von Hepatitis B und C

3) Behandlung:
    a) Behandlung von HIV, STIs und Hepatitis B und C
    b) Screening, Diagnose und Prävention von HIV assoziierter Tuberkulose

4) Online-Verfügbarkeit von Dienstleistungen für die entsprechenden Patientengruppen

5) Peer-Berater1 sollen HIV, STI und HCV Patienten, die mit einer Therapie beginnen sollen, unterstützen und dafür sorgen, dass diese therapietreu bleiben

6) Regelmäßige Testungen alle drei bis sechs Monate für HCV Risikopatienten

7) HCV Therapie nach Genotypisierung2 sollte jedem kurz nach Bekanntwerden der Infektion angeboten und über Risiken der Nachteile einer verspätet eingesetzten Therapie aufgeklärt werden

8) Adressieren von Chemsex3; dabei u.a. Zugang zu sterilen Nadeln und Spritzen

Um Neuinfektionen von AIDS, Hepatitis und sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern, müssen strukturelle Barrieren wie Stigmata, Diskriminierung und Kriminalisierung beseitigt werden.

Zusätzlich muss gerade jungen Schlüsselpopulationen der Zugang zu Prävention, Diagnose und Therapie gewährt werden. Hierbei kommen einige Aspekte zu tragen; oft insbesondere aufgrund von Unklarheiten bzgl. der Risiken, Fehlen an Wissen, akkurate, dem Alter entsprechende Informationen sowie Fehlen einer umfassenden sexuellen Aufklärung.

Eine entsprechende Prävention, Diagnose sowie Therapie kann nur dann erreicht werden, wenn die Schlüsselpopulationen in das Zentrum der Gesundheitssysteme gestellt werden. Hierbei soll nicht auf die jeweiligen Krankheiten geachtet, sondern auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden, sodass sämtliche Leistungen an die Patienten herangetragen und bzgl. Ihrer Therapie und der entsprechenden Prophylaxe unterstützt werden.

Quelle: who; 1Peer-Berater: Menschen, die selbst betroffen sind; 2Genotypisierung: ermöglicht die Bestimmung der genau vorliegenden Form der Hepatitis Infektion; 3Chemsex: sexuelle Handlungen unter Einfluss von stimulierenden Substanzen, in der Regel nehmen dabei mehrere Menschen über einen längeren Zeitraum teil

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