Am 26. September wurde der HIV-Jahresbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) für das Jahr 2015 veröffentlicht. Im letzten Jahr wurden dem RKI 3674 HIV-Neudiagnosen gemeldet, das sind fünf Prozent mehr als 2014. Zugenommen haben die Diagnosen bei Heterosexuellen und Drogenkonsumenten/innen, bei homosexuellen Männern dagegen sind sie leicht gesunken.
Wichtig ist, dass die Zahl der HIV-Neudiagnosen nicht mit der Zahl der HIV-Neuinfektionen verwechselt wird. Die Diagnosen lassen keinen direkten Rückschluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland zu, sondern geben lediglich an, wie viele Menschen positiv auf HIV getestet wurden. Der Infektionszeitpunkt kann unterschiedlich lange zurückliegen.

Die Zahl der HIV-Neudiagnosen kann durch verschiedene Faktoren, beispielsweise Testangebote und Testverhalten, beeinflusst werden und ist auch in den vorherigen Jahren gestiegen. Dagegen ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen laut dem Robert-Koch-Institut in den letzten Jahren etwa konstant geblieben. Die aktuellen Schätzungen dazu veröffentlicht das RKI jedes Jahr im November.
Der größte Anteil der Neudiagnosen entfiel mit 1851 Meldungen auf Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Im Vergleich zum Jahr 2014 wurde bei dieser Gruppe allerdings ein leichter Rückgang um 43 Diagnosen (2 %) registriert. Es scheine, so das Robert-Koch-Institut, „dass die Kombination von fortgesetzter Präventionsarbeit, besserer und früherer Behandlung und häufigerer HIV-Testung langsam Früchte trägt“ – zumindest dort, „wo die Voraussetzungen für ein Zusammenwirken aller drei Faktoren günstig sind“, also etwa in Großstädten wie Berlin. In ländlichen Regionen hinke die Entwicklung dagegen hinterher.

Bei Heterosexuellen ist die Zahl der HIV-Neudiagnosen um 24 % auf 954 gestiegen. Hier könnte sich die gestiegene Zahl von Migrant/innen und Asylsuchenden aus Ländern, in denen HIV besonders häufig vorkommt, abgezeichnet haben, so das Robert-Koch-Institut. 55 Prozent der 2015 mit HIV diagnostizierten Heterosexuellen (rund zwei Drittel davon sind Frauen) stammten aus Ländern Subsahara-Afrikas, 24 Prozent aus Deutschland.

Seit 2012 steigt die Zahl der HIV-Neudiagnosen auch bei injizierenden Drogenkonsumenten/innen kontinuierlich an, im Jahr 2015 um 22 % auf 134 Diagnosen. Die Ursache für diesen Anstieg ist bisher nicht geklärt.

Die Zahl der AIDS-Meldungen blieb in den letzten Jahren im Wesentlichen unverändert. Das RKI geht für das Jahr 2015 von rund 800 AIDS-Diagnosen aus.

Quelle: www.aidshilfe.de / HIV-Jahresbericht 2015 des Robert-Koch-Instituts



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