Wissenschaftler:innen der Uniklinik Ulm haben zusammen mit einer Arbeitsgruppe des Walter Reed Army Institute of Research in den USA herausgefunden, dass eine hohe Menge des Proteins Prothymosin alpha (PTMA) im Blut mit einer verminderten Produktion von HIV-1 in den Blutzellen der Patient:innen korreliert.
Dazu haben die Wissenschaftler:innen Proben von Patient:innen aus der akuten und chronischen Phase der HIV-Infektion mithilfe von Einzelzell-Transkriptom-Analysen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Virusvermehrung unter Anwesenheit des zellulären Proteins PTMA eingeschränkt wurde. Diese Ergebnisse konnten anhand Zellkulturexperimenten und mechanistischen Studien bestätigt werden.
Das bedeutet, dass das Protein Prothymosin alpha eine Schlüsselrolle in der körpereigenen Abwehr gegen HIV spielen könnte und sich daraus ein neuer Ansatzpunkt für antivirale Therapien ergeben kann. Denn es gibt eine ruhende Form, die latente Infektion von langlebigen, sogenannten Gedächtnis-T-Zellen, in der das HI-Virus für das Immunsystem und Medikamente kaum erkennbar ist, jedoch wieder aktiv werden kann, wenn die HIV-Therapie unterbrochen wird. Dadurch stellt die latente HIV-Infektion von Gedächtnis-T-Zellen ein großes Hindernis für die Heilung dar. Denn wenn man das Protein PTMA blockieren könnte, wäre es möglich die ruhenden Viren somit zu aktivieren und angreifbar zu machen, wodurch Heilungsstrategien verbessert werden könnten.
Quelle: www.hivandmore.de/aktuell/2023-08/hiv-infektion-2.shtml