Hepatitis D ist eine durch das Hepatitis-D-Virus (HDV) ausgelöste Leberentzündung. Das Hepatitis-D-Virus, auch delta-Virus genannt, wird hauptsächlich durch Blut übertragen, aber auch eine sexuelle Übertragung ist möglich. Eine Infektion mit HDV kann allerdings nur in Kombination mit Hepatitis-B-Viren (HBV) erfolgen, da die inkompletten HDV die Hülle der HBV benötigen.

Weltweit sind ca. 15 bis 25 Millionen Menschen mit HDV infiziert. Besonders weit verbreitet ist das HDV in Afrika, Südamerika, Asien und Süd-/Osteuropa. In Deutschland sind ca. 30.000 Menschen betroffen.

Die Symptome bei einer HDV-Infektion sind zunächst unspezifisch. Ein allgemeines Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit und Druck im rechten Oberbauch. Mit der Zeit entwickelt sich Gelbsucht, dunkler Urin und heller Stuhl. Die Symptome ähneln denen einer Hepatitis-B-Infektion, der Verlauf ist bei einer Koinfektion mit HDV allerdings deutlich schwerwiegender. 70-90% der HDV-Fälle verlaufen schwer und chronisch. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Leberzirrhosen und Leberkarzinome.    

Daher ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie notwendig. Das HDV kann mittels Blutuntersuchung (PCR-Test) identifiziert werden.

Eine Impfung gegen HDV gibt es nicht, aber eine HBV-Impfung schützt vor einer Infektion mit HDV.

Am 31.07.2020 wurde das erste Medikament zur Behandlung für Hepatitis D zugelassen: Hepcludex. Der Wirkstoff Bulevirtid blockiert den Eintritt des Hepatitis B und D-Virus in die Leberzelle und muss täglich subkutan gespritzt werden. Die Einsatzmöglichkeiten für Hepatitis B werden derzeit noch geprüft.

Quelle: Stephan Urban Et Al., 2021: „Hepatitis D virus in 2021: virology, immunology and new treatment approaches for difficult-to-treat disease“, https://flexikon.doccheck.com/de/Hepatitis_D, www.gelbe-liste.de/krankheiten/hepatitis-d, www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/Lebererkrankungen/virushepatitis/hepatitis-d/; www.dzif.de/de/hepcludex-erstes-medikament-fuer-hepatitis-d-zugelassen

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