Wie wirkt sich HIV als Grunderkrankung auf den Verlauf von Covid-19 aus? Erhöht sich dadurch sogar die Sterblichkeit? Diese Fragen dürften viele PLWH (People Living with HIV) seit Beginn der Pandemie beschäftigen. Laut Bundesregierung ist dem nicht so - demnach wurden PLWH ohne andere Risikofaktoren bei der Maskenverteilung nicht berücksichtigt. In einer multizentrischen Studie in den USA wurde versucht, eine Antwort zu finden.

Von den etwa 297.000 untersuchten Covid-19-Fällen entfielen 1638 (0,55%) auf PLWH. Der Vergleich zu HIV-negativen Patienten zeigt zwar keine signifikant erhöhte Sterblichkeit auf, allerdings werden PLWH häufiger stationär oder intensivmedizinisch (inklusive Beatmung) behandelt.

Die Ergebnisse der Studie sind allerdings kritisch zu betrachten. In der untersuchten PLWH-Kohorte waren ca. 83% unter ART, davon gerade einmal 48% viral supprimiert (<20 Kopien/µL). Zusätzlich gab es demografische Unterschiede zwischen den PLWH und der Kontrollgruppe. Auch bei Komorbiditäten konnte eine Abweichung festgestellt werden. So waren unter den PLWH beinahe doppelt so häufig Menschen afroamerikanischer oder lateinamerikanischer Herkunft und häufiger Personen, die von Herz-/Kreislauferkrankungen betroffen sind. Das spiegelt ein seit langem bekanntes gesundheitspolitisches Problem in den USA wieder und ist nicht wirklich repräsentativ für PLWH.

Quelle: Yendewa et al, CROI 2021 Abstract

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