Der erste Attachment-Inhibitor Fostemsavir soll in Kombination mit anderen antiretroviralen HIV-Medikamenten zur Behandlung von multiresistenten HIV-1-Infektionen bei erwachsenen Patienten eingesetzt werden.
Der Einsatz von Fostemsavir ist indiziert, wenn auf Grund von Resistenzen, Unverträglichkeiten oder Risikoerwägungen keine andere Therapie zur Verfügung steht. Grundlage für die Einreichung bei der europäischen und amerikanischen Arzneimittelkommission (EMA/FDA) sind die Ergebnisse der BRIGHTE-Studie, eine 96-wöchige Phase-III-Studie.
Bei dem neuartigen Medikament handelt es sich um ein Prodrug des Wirkstoffes Temsavir. Das bedeutet, dass Fostemasvir erst im Körper zum wirksamen Agens verstoffwechselt wird. Nach der Aktivierung bindet der Wirkstoff an das virale Glycoprotein 120 (gp 120) auf der Virusoberfläche und verhindert damit, dass das HI-1-Virus überhaupt an CD4+-Zellen im Körper bindet. Damit wird die eigentliche Infektion körpereigener Zellen mit dem HI-1-Virus verhindert. Dieser einzigartige Wirkmechanismus des ersten Attachment-Inhibitors soll somit auch keine Kreuzresistenzen mit sich ziehen. Deswegen können vor allem multiresistente HIV-1 infizierte erwachsene Patienten von Fostemsavir profitieren.
Fostemsavir wird in Form von Tabletten eingenommen. Es wird zweimal täglich in einer Dosis von 600mg verabreicht. In der BRIGHTE-Studie erreichten nach 96 Wochen immerhin 60% der Patienten eine Viruslast unter 40 Kopien/ml. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit und Durchfall.
Der Wirkstoff wurde ursprünglich von BMS entwickelt und später von Viiv Healthcare übernommen.
Quelle: Pressemitteilung Viiv; www.hiveandmore.de
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