Seit diesem Jahr wurde in den USA ein weiteres neues, direkt antiviral wirkendes Medikament namens Zepatier® zugelassen, eine Fixkombination aus Grazoprevir und Elbasvir zur Behandlung von Hepatitis C vom Genotyp 1 oder 4. Bei dem antiviralen Wirkstoff Grazoprevir handelt es sich um einen HCV-Proteasehemmer. Die Wirkung beruht bei dieser Substanzklasse auf der Hemmung der HCV-Protease, die das virale Polyprotein in ihre aktiven Proteine überführt. Die Protease spielt deshalb eine wichtige Rolle bei der Virusvermehrung, welche durch Hemmung des Enzyms verhindert werden kann.

Der andere Wirkstoff Elbasvir gehört zu den HCV-NS5A-Inhibitoren. Die Wirkung beruht hierbei auf der Bindung an ein virales Protein, das NS5A genannt wird (Non-Structural Protein 5A). Im Unterschied zu vielen anderen antiviralen HCV-Medikamenten handelt es sich in diesem Fall nicht um ein Enzym das gehemmt wird, sondern um ein Phosphorprotein, das bei der Vervielfachung von RNA, den genetischen Bausteinen der Viren und beim Aufbau der Viren eine Rolle spielt.

Eine aktuelle Auswertung umfasst Daten von 218 therapierten Teilnehmern, von denen 59 HIV-/HCV-koinfiziert waren. Die Patienten wurden täglich mit 100 mg Grazoprevir und 20 oder 50 mg Elbasvir mit und ohne Ribavitin (gewichtsadaptiert) behandelt. Mit der 12 wöchigen Therapie ohne Ribavirin sprachen 87% der HIV-/HCV-koinfizierten Patienten auf die virologische Behandlung dauerhaft an. Mit Ribavirin waren es sogar 97%. Ebenso hat sich die Therapie für die Genotypen (1a und 1b) genauso gleich wirksam erweisen. Es läuft weiterhin ein umfangreiches Studienprogramm für diese Fixkombination, in der viele weitere Variable geprüft werden. Beispiele hierfür wären: eine Verkürzung der Therapiedauer und die Wirksamkeit bei HCV-Patienten des Genotyps-3.

Die Behandlungsdauer liegt bei 12 bis 16 Wochen, durch die langen Halbwertszeiten muss die Tablette nur einmal täglich und zudem unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen der Fixkombination zählen vorwiegend Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit. In Deutschland sind die Wirkstoffe allerdings bisher noch nicht registriert, die Zulassung dieser Kombination wird frühstes im April 2016 erfolgen.

Quelle: www.aerztezeitung.de / deutsches Ärzteblatt / HIV and more

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