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Bereits im Juli wurden Ergebnisse der HPTN 083 Studie (HIV Prevention Trials Network) bekannt, die die Wirksamkeit von langwirksamem Carbotegravir (CAB LA) als PrEP nachwies. Jetzt liegen erste Ergebnisse der HPTN 084 Studie vor. Insgesamt 3223 cisgender Frauen aus Subsahara-Afrika erhielten entweder alle zwei Monate eine intramuskuläre Injektion mit CAB LA oder die herkömmliche PrEP aus einmal täglich FTC/TDF p.o.
Ursprünglich sollte die verblindete Phase der Studie bis ins Jahr 2022 fortgeführt werden. Aufgrund der signifikant besseren Wirksamkeit von CAB LA wurden die vorläufigen Ergebnisse im Interesse der Bevölkerungsgesundheit aber schon Anfang November veröffentlicht. Von insgesamt 38 im Studienzeitraum aufgetretenen HIV-Infektionen traten gerade einmal vier im CAB LA-Arm auf. Im FTC/TDF-Arm waren es etwa neunmal mehr.
Die Studienergebnisse bedeuten aber nicht, dass FTC/TDF als PrEP ausgedient hat. Im Gegenteil: Die hohe Therapietreue im FTC/TDF-Arm und die insgesamt sehr niedrige HIV-Inzidenzrate in der Studie zeigt auch, dass beide PrEP-Varianten hocheffektiv darin sind, eine HIV-Infektion zu verhindern.
Quelle: www.hptn.org/news-and-events/press-releases/hptn-084-study-demonstrates-superiority-of-cab-la-to-oral-ftctdf-for
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Die Zahl der Syphiliserkrankten lag 2019 laut dem Epidemiologischen Bulletin bei 7.889. Das stellt einen neuen Höchststand dar. Ein Großteil der Infektionen (ca. 85%) falle hier auf Männer zurück, die Sex mit Männern haben (MSM). Aufgrund der guten Therapiemöglichkeiten bei einer HIV-Infektion seit Mitte der 1990er Jahren führt diese nicht mehr unbedingt zu AIDS. Dadurch steige die Sorglosigkeit bei MSM und mit ihr auch die Zahl der an Syphilis Erkrankten kontinuierlich an (ausgenommen 2009).
Die meisten Infektionen erfolgen sexuell, wobei häufig wechselnde Partner und ungeschützter Geschlechtsverkehr die wichtigsten Risikofaktoren sind. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) gab es sowohl bei der Gruppe der heterosexuellen Männer als auch bei der Gruppe der Sexarbeiter*innen keinen Anstieg. Die Zunahme der Infektionen sei also vor allem auf die Gruppe MSM zurückzuführen. Die konnatale Syphilis ist in Deutschland aufgrund von entsprechenden Screenings sehr selten.
Vor Allem im städtischen Raum steigen die Infektionszahlen. So lag in Berlin die Inzidenz bei 39,7 pro 100.000 Einwohnern, was einem Anstieg von 22,9 % entspricht. Dabei gab es allerdings regionale Unterschiede: Beispielsweise lag die Inzidenz in Marzahn-Hellersdorf nur bei 6,7, in Friedrichshain-Kreuzberg dafür bei 92,7.Weitere Anstiege gab es u.a. in Sachsen (Dresden +89,8%, Leipzig +44,4%), Bochum (+63,7%), Wiesbaden (+43,0%), Wuppertal (+41,1%), Lübeck (+38,6%) und Mannheim (+26,9%). In Köln betrug der Anstieg 35,4%.
Außerdem wird ein Einfluss der Kostenübernahme für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) durch die Krankenkassen seit September 2019 diskutiert. Laut RKI ist es aber noch nicht abschätzbar, wie dieser aussieht. Einerseits könnten die Fälle weiter zunehmen, da durch die PrEP das HIV-Infektionsrisiko bei Verzicht auf Kondome gesenkt wird und die Zahl an ungeschütztem Geschlechtsverkehr dadurch steigen könnte. Andererseits schreibt die Leitlinie bei einer HIV-PrEP vor, dass alle drei Monate ein Test auf Syphilis durchgeführt werden sollte. Dadurch könnten Syphilis-Infektionen früher erkannt und somit Infektionsketten schneller unterbrochen werden.
Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Neuer-Hoechststand-von-Syphilis-Infektionen-in-Deutschland-415319.html
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Einige von Ihnen werden sicherlich von der bahnbrechenden Methode der Heilung von Krankheiten durch die Genschere CRISPR/Cas9 gehört haben, welche über einen Eingriff in die DNA an bestimmten Stellen fehlerhafte oder unerwünschte Gene herausschneiden kann und so die entsprechenden Gene ausschaltet. Diese Methode müsste sich doch sicherlich auch eignen, um bei einer HIV-Infektion die entsprechenden zellverändernden Gene in den betroffenen Zellen zu entfernen und diese so durch eine Behandlung zu heilen. Prof. Joachim Hauber vom Hamburger Heinrich-Pette-Institut testet genau diese gentechnische Methode erfolgreich an Zellkulturen und Mäusen. Da allerdings genetische Studien am Menschen aufgrund von ethischen Aspekten nicht so einfach zu genehmigen sind und HIV-Patienten zudem bei entsprechender Therapietreue eine weitestgehend normale Lebenserwartung ohne größere Einschränkungen haben, wurden solche Studien an Menschen bis jetzt abgelehnt.
Nun gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer aus der Krebsbehandlung. Seit einiger Zeit ist für Menschen, die an B-Zell Lymphomen leiden, eine gentechnische Therapie verfügbar. Bei der sogenannten CAR-T-Zell Therapie werden den Patienten durch ein spezielles Verfahren Immunzellen entnommen und so verändert, dass sie die Krebszellen gezielt erkennen und zerstören. Diese Methodik lässt sich auch auf HIV Patienten übertragen, da diese auch manchmal an einem B-Zell Lymphom leiden. Bis jetzt wurden die entsprechenden Patienten jedoch aufgrund erhöhter Sicherheitsstandards, die zur Veränderung von HIV-befallenen Immunzellen in den Laboren nötig sind und aufgrund der geringen Anzahl dieser Labore, von diesen Studien ausgeschlossen.
Nach vielem hin und her sowie der Überwindung einiger bürokratischer Hürden soll es nun im nächsten Jahr eine Studie geben, welche Personen mit HIV und resistentem bzw. wiederauftretendem B-Zell Lymphom behandelt. Konkret soll ein Teil der Probanden die CAR-T-Zell Therapie erhalten. Ein weiterer Teil soll mit einer CAR-T-Zell Therapie mit zusätzlicher CRISPR/Cas9 Genschere behandelt werden.
Wir verfolgen die Studie mit Spannung und halten Sie natürlich über weitere Ansätze und Ergebnisse auf dem Laufenden!
Quelle: Projekt Information S.7-8 „Was ist mit der „Genschere“?“, Jahrgang 28, Nr.6