Bislang müssen HIV-Patienten täglich bis zu drei Tabletten einnehmen (nur in Einzelfällen mehr), um die Viruslast im Körper zu kontrollieren. Nun ist es Forschern jedoch gelungen eine Injektionstherapie gegen HIV erfolgreich zu testen. In einer in Deutschland durchgeführten Studie, die vor allem die Sicherheit der Therapie prüfte, wurden Patienten von einer oralen Therapie auf eine intramuskuläre Therapie im Abstand von vier bzw. acht Wochen umgestellt. Der Patient musste folglich nur noch einmal im Monat bzw. alle 2 Monate eine Spritze injizieren. Nach knapp zwei Jahren war die Viruskontrolle bei der Injektionstherapie sogar etwas besser als bei der konventionellen Tabletten-Einnahme. Bei 90 Prozent der Patienten wurde das Virus dauerhaft unterdrückt. Die häufigste Nebenwirkung waren Schmerzen an der Einstichstelle, die im Mittel nach drei Tagen abklangen.

Die Vorteile der neuen Therapie liegen auf der Hand. Eine seltenere Anwendung könnte dazu führen, dass Patienten sich zuverlässiger an Therapien halten. Zusätzlich besteht die neue Therapie aus nur zwei Substanzen wie sonst üblicherweise drei Substanzen. Dies würde sowohl die Kontrolle des HIV-Erregers verbessern als auch die Entstehung von Resistenzen gegen Wirkstoffe erschweren.

Zulassungsstudien für die neue Injektionstherapie laufen bereits. Wenn in diesen Studien die Ergebnisse bestätigt werden, steht in Zukunft eine effektive Alternative in der HIV-Therapie zur Verfügung, besonders für Patienten, die Probleme mit der Therapietreue oder beim Schlucken haben.

Quelle: www.handelsblatt.com/technik/medizin



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