Laut Weltgesundheitsorganisation waren im Jahr 2015 weltweit über 37 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Mit der derzeitigen antiretroviralen Therapie kann die Erkrankung zwar gut kontrolliert werden, eine Heilung ist jedoch nicht möglich.

Verschiedene gentherapeutische Ansätze, die auf eine Heilung von HIV abzielen, befinden sich derzeit in der Entwicklung. So wird beispielsweise versucht T-Zellen zu erzeugen, die das Virus nicht aufnehmen, indem die Andockstelle, über die das Virus in die Zelle gelangt, zerstört wird.

Eine weitere Strategie ist es mit Hilfe von Enzymen die Erbsubstanz der HI-Viren zu zerstören, sodass keine funktionellen Viren mehr gebildet werden können.

Außerdem gibt es Ansätze, die durch Einschleusen bestimmter Gene dem eigenen Immunsystem die Fähigkeit verleihen, gezielt gegen Körperzellen vorzugehen, die mit HIV infiziert sind. Vergleichbare Mechanismen werden auch in der Krebstherapie entwickelt, die in diesem Bereich bereits sehr erfolgsversprechend scheinen.

Ebenso arbeiten Wissenschaftler gerade an einer Methode, bei der ein bestimmtes Gen in Muskelzellen gespritzt wird, sodass diese Zellen langfristig Antikörper gegen HI-Viren bilden. Auch hierbei wird das eigene Immunsystem bei der Zerstörung des Virus unterstützt.

Es gibt bereits viele Daten, die zeigen dass die verschiedenen Ansätze erfolgreich sein könnten. Dennoch wird es noch einige Jahre dauern bis diese gentherapeutischen Methoden eventuell in der Therapie eingesetzt werden können, da noch viele Studien notwendig sind, um die Wirksamkeit zu belegen und die Sicherheit für den Patienten zu gewährleisten. Weiterhin ist es wichtig, Therapien zu entwickeln, die kostengünstiger sind, da die gentherapeutischen Möglichkeiten derzeit noch sehr teuer sind.

Quelle: „Fight fire with fire: Gene therapy strategies to cure HIV“, Jon Huyghe, Sips Magdalena & Linos Vandekerckhove, http://dx.doi.org/10.1080/14787210.2017.1353911

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.